Unkelbach: katholische Pfarrkirche St. Remigius
Über die um 1200 erbaute alte, frühromanische Pfarrkirche von Unkelbach ist einiges über die Beschaffenheit überliefert worden. Es handelte sich um einen Bau mit einem quadratischen Westturm sowie einem 7,25 Meter x 9,5 Meter großen Langhaus mit schmalem Nordschiff sowie einem breiten durch Rundbogen abgeteilten Chor mit einer Fläche von 3,5 Meter x 6,4 Metern. An der Nordseite wurde im 13. Jh. eine Sakristei angebaut. Bereits 1842 war die Bausubstanz in einem solch schlechten Zustand, dass die Kirche einzustürzen drohte. Da auch die Bevölkerungszahl anstieg, wurde auf einen Neubau spekuliert. Obwohl der Kölner Baumeister Vincenz Statz bereits 1859 die Entwürfe fertig hatte, konnte nach langwierigen Verhandlungen über die Finanzierung erst 1898 mit den Arbeiten begonnen werden. Die neue Kirche wurde in unmittelbarer Nähe des Altbaues errichtet und wurde 1903 vollendet.
Aus der 1900 abgerissenen alten Kirche wurden die wertvollsten Ausstattungsgegenstände in das neue Gotteshaus überführt. Dazu gehörten die beiden Seitenaltäre mit einem um 1600 entstandenen Bildnis „Die Muttergottes überreicht dem hl. Dominikus den Rosenkranz“. Weiterhin bereichern die Kirche eine Darstellung der Muttergottes mit dem Kind (aus Nussbaumholz in einer Kölner Werkstatt um 1250 geschnitzt, der sogenannten Unkelbacher Madonna), eine Figur des heiligen Bischofs Remigius mit Mitra und Stab (um 1360 von einem unbekannten Meister geschaffen), eine Figur des heiligen Sebastian (um 1650) sowie das 3,88 Meter hohe hölzerne Pestkreuz aus dem Jahr 1660.
Seit Anfang der 1960er-Jahre begann eine bis zum Ende des Jahrhunderts andauernde Sanierung der Bausubstanz. In dieser Zeit wurden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil der kunstvoll geschnitzte Hochaltar, die Kommunionbank, der Beichtstuhl und die neugotischen Rahmen des Kreuzwegs aus der Kirche entfernt. Glücklicherweise holte man bald zumindest Beichtstuhl und Rahmen wieder zurück. Eine weitere Renovierungsaktion konnte im Jahr 2000 durch die Finanzierung des Bistums Trier sowie großzügiger Spenden aus der Bevölkerung und durch Aktionen realisiert werden.