Bacharach: evangelische Kirche St. Peter
Die Lage der romanischen Emporenbasilika am Hang bestimmte beim Bau ab 1230 die ungewöhnlich kurzen Maße des Langhauses, das lediglich eine Länge von 11 Metern aufweist. Architektonisch gehört die Kirche zum rheinischen Übergangsstil, also von der Spätromanik zur Gotik. In der Frühphase der Arbeiten entstand der in das Langhaus integrierte Turm, während der Chor erst um 1350 fertiggestellt wurde. Weitere Anpassungen erfolgten im 14. und 15. Jh. Eine Vorgängerkirche und St. Peter gehörten bis zur Reformation dem Kölner Andreas-Stift, das in dieser Zeit auch den Pfarrer stellte. Die heutige farbenprächtige Ausmalung erfolgte ab 1970 und hatte als Vorbild die bei Sanierungsarbeiten freigelegten Reste der spätromanischen Fresken.
Bacharach: Werner-Kapelle
Sowohl in Oberwesel als auch in Bacharach gibt bzw. gab es eine Wernerkapelle. Beide sollten an den 16-jährigen Tagelöhner Werner erinnern, dessen Schicksal ihn zum Märtyrer und Volksheiligen aufsteigen ließ. Seine Leiche wurde Gründonnerstag 1287 in der Nähe von Bacharach gefunden, die Todesursache allerdings nie aufgeklärt. So verbreitete sich das vom damaligen Pfarrer Heinrich Crumbach verbreitete Gerücht von einem Ritualmord der jüdischen Gemeinde von Oberwesel, das zu einer Judenverfolgung mit 40 Toten führte. Aller Wahrscheinlichkeit nach sollte jedoch das wahre Verbrechen nur vertuscht werden. Nach dem Judenpogrom nach dem vermeintlichen Mord wurde in Bacharach 1289 mit dem Bau einer Kapelle mit hochgotischen Fenstern zu dessen Andenken begonnen. 1293 wurde ein Werner-Altar im südlichen Arm des Gebäudes und 1337 der Ostchor geweiht. Die endgültige Fergistellung erfolgte allerdings erst 1426 auf Bestreben des damaligen Pfarrers und Theologieprofessors Dr. Winand von Steeg. Bei der Sprengung der Burg Stahleck im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 fielen Trümmer auf die Kapelle und beschädigten diese schwer. Im 18. Jh. musste zunächst der Nordarm mit einem Figurenportal abgerissen werden, danach wurden auch noch sämtliche Dächer und Gewölbe entfernt. Erst 1980 begann unter der Regie des Bauvereins Wernerkapelle die Restaurierung. Die Wernerkapelle steht heute als Mahnmal zum Umgang zwischen Christen und Juden, dazu ist auf einer Tafel ein Gebet von Papst Johannes XXIII zu lesen: “…Wir erkennen heute, dass wir viele Jahrhunderte der Blindheit unsere Augen verhüllt haben, sodass wir die Schönheit deines auserwählten Volkes nicht mehr sahen und die Züge unseres erstgeborenen Bruders nicht mehr wiedererkannten. Wir entdecken nun, dass ein Kainsmal auf unserer Stirn steht. im Laufe der Jahrhunderte hat unser Bruder Abel in dem Blute gelegen, das wir vergossen, und er hat die Tränen geweint, die wir verursacht haben, weil wir deine Liebe vergaßen. Vergib uns den Fluch, den wir zu Unrecht an den Namen der Juden hefteten. Vergib uns, dass wir dich in ihrem Fleische zum zweiten Mal ans Kreuz schlugen, denn wir wussten nicht, was wir taten.“
Bacharach: katholische Pfarrkirche St. Nikolaus
Beschreibung folgt.
Bacharach: Josefskapelle
Beschreibung folgt.