St. Goar: katholische Pfarrkirche zum Hl. Goar
Nach der Reformation wurde erstmals Ostern 1652 und dann auch in der Folgezeit der neu gegründeten katholischen Gemeinde gestattet, eine heilige Messe in der Krypta der Stiftskirche zu feiern. Das bewog den kurz zuvor mit seiner Familie zum Katholizismus konvertierten Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels-Rothenburg dazu, die Genehmigung zum Bau einer katholischen Kirche zu einzufordern. Am 01.11.1657 erfolgte die Grundsteinlegung, am Festtag des Heiligen, am 06.07.1660 wurde die Barockkirche geweiht und gleichzeitig die Tumba des von der Stiftskirche überführt. 1878 wurde in einem Gutachten festgestellt, dass die Kirche sich in einem baufälligen Zustand befinde. Man entschloss sich zu einem neugotischem Neubau, der am 11.07.1897 eingeweiht wurde. Nur der Turm der Vorgängerkirche blieb erhalten, zunächst alleinstehend, später durch einen Anbau mit der Kirche verbunden.
St. Goar: evangelische Stiftskirche
Am Ort der heutigen Stiftskirche ist erstmals im 7. Jahrhundert ein Bauwerk nachgewiesen, nämlich eine vom Stadtgründer, dem Hl. Goar, errichtete Zelle als Herberge. Nach dessen Tod kam die Zelle in das Eigentum der Abtei Prüm, die im Laufe des 8. Jahrhunderts eine dem Heiligen geweihte erste Kirche bauen ließ. Nach einem Brand gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurde mit dem Neubau begonnen, der sich die nächsten vierhundert Jahre hinzog. Zunächst entstand die romanische Krypta, um 1250 der spätromanische Chor sowie die Flankentürme. Das spätgotische Langhaus wurde schließlich 1469 vollendet. Im Rahmen der Reformation wurde durch die Grafen von Katzenelnbogen die katholische Stiftskirche zur evangelischen Pfarrkirche umgewandelt.