Boppard: Karmeliterkirche
Die zu Beginn des 14. Jh. erbaute Klosterkirche des durch Napoleon 1802 aufgelösten drittältesten Kameliterklosters in Deutschland (heute Sitz der Stadtverwaltung von Boppard) war ursprüngliche eine einschiffige Kirche, erhielt dann aber Mitte des 15. Jh. einige Umbauten. So wurde aus dem ursprünglichen Flachdach ein Kreuzrippengewölbe und ein zweites Seitenschiff. Nach der Auflösung erhielt die Stadt Klostergebäude und Kirche, verkannte den Wert der gotischen Fenster des Seitenschiffes und verkaufte sie. Diese befinden sich heute in Museen in Europa und den USA. Die Karmeliterkirche ist für einen Bettelorden recht prächtig ausgestattet. Angehörige des Stadtadels statteten die Kirche mit Schenkungen aus, wohl auch um sich ihr Seelenheil zu erkaufen. Sehenswert sind die beiden Altäre sowie das Chorgestühl aus dem 15. Jh. Seit 2017 befindet sich im Hauptschiff unter der Orgelempore ein Kolumbarium mit 1.100 Plätzen für Urnenbestattungen, einer einzigartigen Einrichtung im Bistum Trier.
Boppard: Basilika St. Severus
Die heutige spätromanische Kirche steht am Rande des Militärbades eines früheren römischen Kastells und wurde im 12. Und 13. Jahrhundert erbaut. Als Vorbild diente die Liebfrauenkirche in Andernach. Die ältesten Werke sind die Türme (Mitte 12. Jahrhundert), das Langhaus stammt aus dem beginnenden 13. Jahrhundert und der Chor wird um das Jahr 1234 geschätzt. Besonders auffallend ist das große Triumphkreuz, das Christus statt mit einer Dornenkrone mit einer Königskrone zeigt. Der Innenraum der Kirche ist mit wunderschönen Wandbemalungen ausgestattet. Bei Ausgrabungsarbeiten in den 60er-Jahren des vergangen Jahrhunderts wurde ein vorchristliches Taufbecken entdeckt, das inzwischen zugänglich gemacht wurde. Dabei konnte dieser erste Sakralbau auf das 6. Jahrhundert datiert werden und ist somit eine der ältesten Kirchenbauten im Rheinland. Nach einem Brand wurde Ende des 10. Jahrhunderts ein etwas kleinerer Neubau errichtet. Weitere Renovierungen und Sicherungsarbeiten erfolgten in der vergangenen Zeit, um die wertvolle Substanz auch für die Zukunft zu erhalten. Im Jahre 2015 wurde die Kirche von Papst Franziskus zur Basilika minor erhoben.
Boppard: evangelische Christuskirche
In den Jahren 1850 - 1852 wurde die Kirche nach einem Entwurf des Koblenzer Bauinspektors Althoff unter unmittelbarer Mitwirkung des preußischen Königs Friedrich-Wilhelm IV. an den Planungen und der Finanzierung im neoromanischen Stil erbaut. In Anwesenheit des Königs wurde die Kirche am 29.06.1852 geweiht. Das innere und äußere Erscheinungsbild wurde durch Erweiterungsarbeiten in den Jahren 1884 - 1887 wesentlich verändert. Schließlich konnte der Kirchenraum um zwei Drittel der ursprünglichen Fläche vergrößert werden. Im vergangenen Jahrhundert wurden durch Kriegsschäden und aus Sicherheitsgründen weitere Veränderungen, Renovierungen und Sanierungen vorgenommen werden. 1995 wurde die Kirche erstmals von außen verputzt.