Niederbachem: katholische Pfarrkirche St. Gereon
Bereits um das Jahr 1000 n.Chr. ist der älteste christliche Sakralbau in Niederbachem nachweisbar. Es handelte sich um eine quadratische Holzkapelle mit einer Seitenlänge von vier Metern. Sie kann ungefähr an der Stelle der heutigen Seitenschiffe platziert werden. Im 12. Jh. wurde die Kapelle zu klein und das Kölner Stift St. Gereon ließ sie zum Chor einer romanischen Kirche umbauen. Daran schloss sich ein wesentlich größeres Langhaus und ein damals noch freistehender Turm an.
1472 wird erstmals in einer Chronik über den Kauf einer Bronzeglocke berichtet – wahrscheinlich existierten davor bereits weitere Glocken. Die Glocke war mit folgender Inschrift versehen: „Sant Gereon heissen ich anno domini 1472“. Der Dreißigjährige Krieg verschonte auch nicht Niederbachem und seine Kirche, die größtenteils von schwedischen Truppen zerstört wurde. 1681 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Dabei wurden zugleich Vergrößerungen in Form eines längeren und breiteren Langhauses durchgeführt und der Turm schmiegte sich nun unmittelbar an die Kirchenwand. Aus dieser Zeit sind noch der Taufstein, die Seitenaltäre, die Kanzel und zwei Putten erhalten geblieben. Über dem Portal wurde ein Chronogramm in lateinischer Sprache hinterlassen: „Dem allerhöchsten heiligen Gott geweiht, stehe ich vom Verfall wieder auf: Willst Du? Dann kämpfe Satan! Gereon schützt uns mit dem Schwerte!“
1849 wurde St. Gereon noch einmal erweitert. Der Chor wurde nach hinten verlagert und deutlich vergrößert. Einige Jahre später wurden ein Holzgewölbe und eine Orgel eingebaut. Umfassende Renovierungen erfolgten 1963 bis 1967 und letztmalig 1998. Die Kirchenfenster stammen aus dem Jahr 1968 aus dem Atelier von Leverkusener Glasmaler Paul Weigmann. Aus der gleichen Zeit stammen die Sakristeitür und eine zweiflügelige Gittertür vom Kölner Metallbildhauer und Kunstschmied Paul Nagel. Fragmente der barocken Verglasung von 1725 befinden sich in der Sakristei.