Köln: Hohe Domkirche St. Petrus
Schon jeher ist der Kölner Dom das unübersehbare Wahrzeichen der Stadt am Rhein gewesen. Die Kathedrale vereinigte im Laufe ihres Bestehens einige Superlativen: sie zählt zu den größten gotischen Sakralbauten weltweit, ist mit über 157 m die zweithöchste Kirche Europas, war seit der Fertigstellung im Jahr 1880 vier Jahre lang das höchste Gebäude der Welt.
Wie bereits an anderen Stellen der Stadt, wurden auch unter dem Dom Zeugen aus vergangenen Epochen gefunden. Neben Fragmenten aus der Römerzeit entdeckte man fränkische Fürstengräber aus dem 6. Jh., die auf einen frühen Kirchenbau schließen lassen. Aus dieser Zeit ist heute noch ein Baptisterium (Taufraum) erhalten. Um 800 wurde mit dem Bau eines neuen Domes begonnen, der am 27.09.873 geweiht wurde.
Nachdem 1164 durch Erzbischof Rainald von Dassel die Gebeine der Heiligen Drei Könige aus der Kriegsbeute von Kaiser Friedrich I. von Mailand nach Köln überführt wurden, setzte ein enormer Pilgerstrom ein. Schon bald erkannte man, dass der Dom hierfür zu klein geworden war und begann 1248 mit dem Bau einer fünfschiffigen Kathedrale. Der Bau zog sich lange hin. Zugleich mit der Weihe des Chores am 27.09.1322 erhielten die Reliquien der Heiligen Drei Könige eine neue Heimat. Wurde zu Beginn des 15. Jh. noch rege am Südturm gearbeitet, stellten die Verantwortlichen rund 100 Jahre später die Arbeiten weitgehend ein.
Nach dem Ende der französischen Besatzung wurde der Dreikönigsschrein im Januar 1804 aus seinem Exil in Westfalen nach Köln zurück gebracht. Es mehrten sich jetzt die Stimmen nach einer Vollendung des Doms, zumal man die ursprünglichen Fassadenpläne durch Zufall wieder gefunden hatte. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. legte 1842 den Grundstein zum Weiterbau, der zum Teil mit modernsten Methoden erfolgte. Bereits 1880 wurde im Beisein von Kaiser Wilhelm I. der letzte Stein in die Kreuzblume des Südturmes gesetzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Dom beim Bombardement der Alliierten von 70 Bomben getroffen und stark beschädigt. Die Schäden konnten bis 1956 beseitigt werden. Auch heute noch wird am Dom ständig gearbeitet, um die Folgen der natürlichen Vergänglichkeit und der Umweltbelastung zu beseitigen.
Köln: St. Maria im Kapitol
An der Stelle des frühromanischen Kirchenbaus existierte im ersten Jahrhundert nach Christus ein Tempel für die bedeutendsten römischen Gottheiten, die Kapitolinischen Trias Jupiter, Juno und Minerva. Erst im 8. Jh. wurde eine erste Saalkirche auf den Überresten des Kapitols und wahrscheinlich ein Frauenkonvent errichtet. Angeblich soll diese beim Plünderungen durch Normannen Ende des 9. Jh. zerstört worden sein. Seit dem frühen 10. Jh. existierte ein Benediktinerinnenkloster und spätestens seit dem 12. Jh. adliges Damenstift, das erst im Rahmen der Säkularisation 1803 aufgelöst wurde. Mitte des 11. Jh. stifteten der Kölner Erzbischof und seine Schwester, die Äbtissin des Frauenkommunität St. Maria im Kapitol eine neue Kirche. Diese wurde als dreischiffige Basilika mit einem Kleeblatt- oder Dreikonchenchor sowie einem dreitürmigen Westbau konstruiert. Die Krypta des Kaiserdoms von Speyer diente der hiesigen Krypta als Vorbild und hat ähnliche Ausmaße.
Zur sehenswerten Ausstattung gehören neben den Holztüren aus dem 11. Jh. mit 26 Reliefs mit Szenen aus dem Leben Jesu auch das Gabelkreuz von 1304 und der 1524 in Mecheln (NL) hergestellte Lettner. Das heutige Aussehen entspricht der Erbauerzeit, jedoch mussten die massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1956 bis 1984 in rekonstruierter Form wiederaufgebaut werden.
Beim Betrachten der Marienstatue im Chor fallen sicherlich die frischen, dort abgelegten Äpfel auf. Einer Legende nach betete täglich ein Junge an der Statue und bot ihr einem Apfel an. Eines Tages lächelte Maria dem Jungen zu. Es gibt auch die Version der Geschichte, in der die Statue dem Kind zum Dank ein Versteck nannte, wo er täglich ein Säckchen Geld zur Begleichung des Schulgeldes vorfinden sollte.
Köln: St. Georg
Die romanische Basilika St. Georg wurde im 11. Jh. unter Einbeziehung von Fundamenten eines römischen Straßenpostens aus dem 1. Jh. unter dem Kölner Erzbischof Anno II. außerhalb der damaligen Stadtmauer erbaut. Bereits im 7. Jh. gab es wohl eine dreischiffige Hallenkirche, die dem Hl. Caesarius von Terracina geweiht war. Zudem wurde ein Kanonikerstift angegliedert, dem die seelsorgerische Betreuung der Gläubigen übertragen wurde. Die neue Stiftskirche wurde als dreischiffige Säulenbasilika mit Querbau konzipiert. Unter dem Chor befindet sich eine für diese Zeit typische dreischiffige Krypta. Im Laufe der Zeit erfuhr die Stiftskirche dem Zeitgeschmack folgende Umbauten und Ausstattungen im Stile der Renaissance und des Barock. Am auffälligsten war wohl der die Änderung des mittelalterlichen Daches über dem Westchor, das nun eine geschweifte Haube mit aufgesetztem Zwiebeldach erhielt. Neben der Stiftskirche bestand bis 1825 die Pfarrkirche St. Jakob, die jedoch einem Straßenbau zum Opfer fiel. Fortan war St. Georg auch Pfarrkirche.
Bereits im Ersten Weltkrieg erlitt die Kirche derartige Beschädigungen, dass sie als einsturzgefährdet galt und in den Jahren 1928 bis 1930 saniert werden musste. Hierbei ging die romanische Farbigkeit der Innenwände verloren, die mit weißer Farbe übertüncht wurden. Am 2. März 1945 wurden große Teile der bisher wenig beschädigten Kirche durch Sprengbomben zerstört. Ab 1947 begann der Wiederaufbau, der nach einem Baustopp und einer Diskussion über den zukünftigen Zustand erst 1964 beendet wurde.
Köln: St. Johann Baptist
Die ebenfalls in der Severinstraße gelegene Kirche St. Johann Baptist ist eine der ältesten Kirchen der Stadt Köln. Sie wurde 948 erstmals erwähnt und dient seit 1080 als Pfarrkirche. Der Kirchenbau selber stammt aus verschiedenen Epochen. Bis 1210 entstand ein romanischer Neubau, der im 14. und 16. Jh. durch gotische Seitenschiffe und ein Gewölbe im Mittelschiff erweitert wurde. Wie viele Kirchen litt auch St. Johann Baptist unter starken Kriegsschäden und wurde in der 50er-Jahren wiederaufgebaut. Dabei gelang es dem Baumeister Karl Band, zum Beispiel das aus dem 13. Jh. erhalten gebliebene Kirchenschiff mit neuen Elementen zu kombinieren, was ihm große Beachtung und Anerkennung einbrachte. Doch mit dieser Wiederauferstehung sollte das Leiden des Kirchenbaus nicht beendet sein. Zunächst tat ein Brand sein Übriges, dann geriet der 44 m hohe Kirchturm durch die Bauarbeiten an der Stadtautobahn als „Schiefer Turm von Köln“ in die Schlagzeilen.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten steht die Kirche seit 2009 der Stadtjugendseelsorge unter dem Namen Crux (lat. Kreuz) zur Verfügung. Im Jugendpastoralen Zentrum befinden sich Kirche und ein Café unter einem Dach. Hier treffen sich Jugendliche aus nah und fern zu Gottesdiensten oder gemeinsamen Freizeitaktivitäten.
Köln: St. Severin
Die Severinsbasilika befindet sich an der ehemaligen südlichen Ausfallstraße in Richtung Bonn, die damals von Begräbnisstätten gesäumt war. Ein erster kleiner Kirchenbau in Form einer Saalkirche konnte auf das 4. Jh. datiert werden. Nach Überlieferungen soll der Hl. Severin, der dritte Bischof von Köln (um 346 - 397) die Kirche und ein zugehöriges Stift gegründet haben. Ein Klerikerstift wird jedoch erst 866 in einer Urkunde erwähnt. Die Kirche wurde im 6. und im 8. Jh. erweitert und zu einer dreischiffigen Basilika ausgebaut. Um 900 wird eine neue Kirche vollendet, deren Chor ein Grabgewölbe für den Hl. Severin überdeckt. Im 11. Jh. erfolgt der Neubau einer dreischiffigen Hallenkrypta und damit verbunden eines neuen, langgezogenen Chores samt zweier Nebenchöre.
Doch damit enden die Bautätigkeiten an der Basilika nicht, sie ziehen sich durch die folgenden Jahrhunderte. Dabei wurden auch nach und nach romanische Elemente durch spätgotische ersetzt. Beginnend ab 1945 wurden die Kriegsschäden beseitigt, die sich bis in die Sechziger Jahres des vergangenen Jahrhunderts hinzogen. Eine letzte Sanierung erfolgte von 2014 - 2017.
Sehenswert ist die heutige Ausstattung. So findet man noch Teile des originalen Chorgestühls aus dem 13. Jh. oder Mosaikfragmente aus dem 12. Jh. Der kostbare Severinsschrein musste 1798 eingeschmolzen werden, um Forderungen der französischen Besatzer zu begleichen.
Papst Pius XII. erhob 1953 die ehemalige Stiftskirche zur Basilika minor.
Köln-Rodenkirchen: St. Maternus-Kapelle
Angeblich bauten im 4. Jh. Kölner Bürger zu Ehren ihres ersten Bischofs Maternus das auf einem Felsvorsprung platzierte „Rodenkirchener Kapellchen“, da dessen Leichnam an dieser Stelle angelandet sei. Eine andere Legende besagt, dass sein Nachfolger auf dem Bischofsstuhl, Severin, für die Errichtung der Kapelle verantwortlich gewesen sei. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie im 10. Jh. als kleine Saalkirche mit halbrunder Apsis und eingestelltem Turm errichtet wurde. Im 15. Jh. ein erhielt sie ein südliches Seitenschiff und gotisch veränderte Fenster in der Nordwand. Im 17. Jh. wurde vor dem Turm und dem Seitenschiff ein Westbau mit anschließender Sakristei ergänzt. Nachdem 1867 die neue Pfarrkirche St. Maternus geweiht wurde, endete die Nutzung des Kirchleins, das nur aufgrund einer Restaurierung in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts vor dem Verfalle bewahrt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Kapelle vor dem Abriss bewahrt werden und die entstandenen Schäden wurden im Zeitraum 1948 bis 1954 beseitigt.
Köln-Sürth: katholische Pfarrkirche St. Remigius
Zwischen dem 18. Und 19. Jh. stieg die Einwohnerzahl von Sürth rasant an, sodass die kleine romanische Kapelle zur klein wurde. Zwischen dem 18. Und 19. Jh. stieg die Einwohnerzahl von Sürth rasant an, sodass die kleine romanische Kapelle zur klein wurde. Unter der Leitung des Architekten Johann Josef Baudewin wurde in den Jahren 1825 bis 1830 eine neue Kirche gebaut. Er verwendete dabei verschiedenste Baustile: man findet neben barocken Elemente auch gotische und antike. Architektonisch gesehen werden Antike und Mittelalter miteinander verknüpft. Wesentlichen Anteil zur Finanzierung leisteten der Kölner Rechtsprofessor Peter Andreas Bauer und seine Frau. Zunächst war die Kirche den Aposteln Petrus und Andreas - den Namenspatronen des Stifters - geweiht. Erst nach einer grundlegenden Renovierung und Neugestaltung erhielt die Kirche 1904 das Patrozinium des Heiligen Remigius. Weitere Veränderungen erfuhr die Kirche 1971 und 1998. Eine Besonderheit stellt der Altarbaldachin dar, der über dem Hauptalter positioniert ist. Ein großer Teil der Ausstattung wie z.B. die Kanzel, verschiedene Skulpturen oder die Kreuzigungsgruppe, stammen aus der früheren Seminarkirche des Kölner Priesterseminars am Roncalliplatz, der ehemaligen Kölner Barockkirche St. Johann Evangelist.